Editorial aus der Cosmetic Dentistry 04/2016
Das grundsätzliche Fazit der jüngsten Mundgesundheitsstudie fällt sehr positiv aus und dokumentiert den Erfolg der zahnärztlichen Prävention. „Kinder freuen sich hierzulande über die gesündesten Zähne und deutsche Senioren leiden nur noch selten unter völliger Zahnlosigkeit.“ (DMS V) Die Gründe liegen in der regelmäßigen Kontrolle, der steigenden Prophylaxe, Aufklärung und verbesserten Mundhygiene.
Der Studie zufolge sind acht von zehn der 12-jährigen Kinder (81,3 %) heute kariesfrei. Damit hat sich der Anteil der 12-jährigen ohne Karies verdoppelt. Der Anteil der Zähne mit Karies ist bei jüngeren Erwachsenen ist seit 1997 ebenfalls um 30% gesunken. Und auch bei den Senioren ist nur noch jeder achte völlig zahnlos. Im Jahre 1997 sei es noch jeder vierte gewesen.
Vorsorge funktioniert! Vorsorge bedeutet aber auch, dass wir unsere Zähne bis ins hohe Alter behalten und auch beanspruchen werden. Infolge der demographischen Entwicklung und der guten Vorsorge steigt auch die Gebrauchsperiode des Zahnes.
Es gibt einige Anzeichen dafür, dass die Prävalenz nicht kariesbedingter Zahnhartsubstanzdefekte (Erosionen, Abrasionen, Attritionen und Abfraktionen) langsam aber konstant zunehmen wird. Diese werden jedoch nicht nur bei Patienten im hohen Alter diagnostiziert. Sie lassen sich bei immer mehr jüngeren Patienten beobachten. Vor allem in dieser Altersgruppe scheint es eine Zunahme an abradierten Zähnen zu geben. Die Diagnostik und Therapie fällt in den Bereich der Zahnerhaltung, also der Präventivmedizin und der minimalinvasiven Zahnmedizin. Es sollten Verfahren gewählt werden, die den angestrebten Nutzen mit möglichst geringem Kollateralschaden erzielen. Nicht nur aus medizinischer Sicht, sondern auch unter ethischen und moralischen Gesichtspunkten. Minimalinvasiv bedeutet jedoch nicht nur „Weniger Bohren!“. Die Nachhaltigkeit der Therapie ist genauso wichtig. Nur langlebige Restaurationen erhalten die gesunde Zahnhartsubstanz dauerhaft. Werden Versorgungen zu früh insuffizient, bedeutet dies zwangsläufig Zahnhartsubstanzverlust.
Deswegen sollten wir beim Patienten keine falschen Erwartungen wecken. Jeder Eingriff, ob direkte oder indirekte Versorgungen, kann nicht mehr non-invasiv rückgängig gemacht werden.
Es geht die Erkenntnis einher, dass unweigerliche neue Herausforderungen auf uns zukommen werden.
Viel Spaß bei der Lektüre.
Ihr
Dr. Umut Baysal
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